11. September 2022
Lesereihe „Hin und Weg“ - Oliver Lubrich "Alexander von Humboldt: Von einem, der auszog, die Welt zu erforschen..."
- Ort:
- Köthen (Anhalt)
- Datum:
- 11.09.2022 - 11.09.2022
- Beginn:
- 16:00 Uhr
- Eintritt:
Tickets ab 10,00 €Â
Veranstaltungsorte
Veranstaltungszentrum Schloss Köthen - Anna-Magdalena-Bach-SaalSchlossplatz 4
06366 Köthen (Anhalt)
zu Google Maps
Buchungsmöglichkeiten:
Köthen-Information im Schloss Köthen
06366 Köthen (Anhalt)
Telefon: 03496 / 700 99 260
E-Mail: 03496 / 700 99 29
Web: www.bachstadt-koethen.de
Veranstalter/Kontakt
Köthen Kultur und Marketing GmbHSchlossplatz 5
06366 Köthen (Anhalt)
E-Mail: info@bachstadt-koethen.de
Web: www.bachstadt-koethen.de
Alexander von Humboldt: Von einem, der auszog, die Welt zu erforschen, und dabei ein anderer wurde
Von 1799 bis 1804 reist Alexander von Humboldt nach und durch Amerika, später nach Russland und bis an die Grenze des chinesischen Kaiserreichs.
Was seine Reisen begleitet, ist das Schreiben. Aus seinen veröffentlichten, aber auch unveröffentlichten Schriften entsteht in Oliver Lubrichs Untersuchung ein Bild des Reisenden selbst:
neugierig und trotz Vorurteilen stets bereit, genau diese an seiner Umgebung zu überprüfen.
Das macht seine Aufzeichnungen bis heute so brisant: Sie sind das Zeugnis einer Wissenschaft, die versucht, der Welt so nah wie möglich zu kommen,
so genau wie möglich von ihr zu berichten und auch das eigene Scheitern unbedingt produktiv zu machen.
Während Humboldt das Wissen über die Welt im Namen der Forschung verändert, verändert die Welt, die er entdeckt, auch ihn:
Da ist der missglückte Aufstieg auf den Chimborazo, die unüberwindbare Felsschlucht, die sich in einem wahnwitzigen Verfahren im Text niederschlägt.
Da sind der Orientalismus und die Antikisierung der überseeischen Kulturen – erfahren, die Humboldt dekonstruiert.
Und da ist die Zensur seiner Schriften im zaristischen Russland, die ihn dazu zwingt, verdeckte Formen für die Erzählung einer Reise unter politischem Druck zu finden, die brandaktuell sind.
Immer mehr erscheint Humboldt nicht nur als Schreibender, sondern auch als Geschriebener.
In jedem Buch wagt er einen anderen Entwurf, um Objektivität und Subjektivität neu zu vermitteln.
Seine intellektuelle Biografie zeigt, dass in der Veränderung selbst der größte Erkenntnisgewinn liegt.
Oliver Lubrich, 1970 in Berlin geboren, ist Professor für Komparatistik an der Universität Bern in der Schweiz.. Er ist Herausgeber zahlreicher Werke Alexander von Humboldts und hat darüber hinaus zahlreiche Studien zu den Zeugnissen internationaler Autorinnen und Autoren aus dem nationalsozialistischen Deutschland veröffentlicht.
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